Eine der dienstältesten Kinderdorfmütter im Bethanien Kinderdorf
Marianne Hemmes ist eine der dienstältesten Kinderdorfmütter in den Bethanien Kinderdörfern. Doch ihrer Entscheidung, nach dem Studium der katholischen Theologie und Betriebswirtschaft eine Erzieherausbildung aufzusatteln, das Münsterland zu verlassen und im Kinderdorf als Kinderdorfmutter zu arbeiten, hat man anfangs nicht getraut. Heute, mehr als 30 Jahre später, bereut sie keinen Schritt.
Wenn Marianne Hemmes erzählt, kann man gar nicht glauben, gegen wie viele Widerstände sie sich als Anfang Zwanzigjährige durchsetzen musste. Sie wollte schon immer Theologie studieren, die Betriebswirtschaft dazu war eher eine Vernunftentscheidung, damit sie eine Leitungsfunktion in einer Senioreneinrichtung oder ähnliches annehmen konnte, falls es als Gemeindehelferin nicht klappen würde. Und dann las sie eine Anzeige in der Kirchenzeitung. Da stand, es werden Kinderdorfmütter im Bethanien Kinderdorf gesucht.

Sie las eine Anzeige: Kinderdorfmutter gesucht!
Mehrgenerationenhäuser und eine starke Dorfgemeinschaft überzeugen sie. Am Anfang hat sie erstmal einen Schnuppertag gemacht, „ein Sonntag, daran erinnere ich mich noch genau!“. Das lebendige, christliche Miteinander hat sie sofort begeistert, als sie die Gemeinschaft im Kinderdorf erlebt. Hier war ein ganzes Dorf, das sich gegenseitig stützt, das zusammenhält und will, dass es den Kindern gut geht. Dabei arbeitet jeder autark in seiner eigenen Familie so, wie er es für pädagogisch gut und richtig hält. Es gibt ein Team, das hilft, stützt, aber auch reflektiert. Und eine Leitung, die die bunte Mischung an Menschen zulässt. „Hier kann jeder so sein und ankommen, wie er ist. Jeder ist zwar anders, aber für alle gibt es einen Platz. Das ist auch gut für die Kinder, man darf hier SEIN!“.
Voraussetzungen als Kinderdorfmutter: Marianne Hemmes holt die Erzieherausbildung nach
Doch zunächst musste die Uniabsolventin zurück auf die Schulbank. Auch hier hilft ihr ihre Beharrlichkeit. Sie machte eine duale Ausbildung und war froh, das Erlernte sofort im Kinderdorfalltag anwenden zu dürfen. „Ich bereue keinen Tag, an dem ich Kinderdorfmutter bin. Was heißt schon „überqualifiziert“, wenn man seine Berufung leben kann?“
Kinderdorfmutter: Eine Entscheidung für das Leben

Seit knapp 30 Jahren hat sie nun ihre eigene Familie. Hier haben schon rund 35 Kinder gewohnt, mit ihr die ersten Krisen überwunden, Ängste und Freude geteilt. Vor allem die besonderen Kinder haben es ihr angetan, die, bei denen man noch nicht so genau wusste, wie man helfen könnte. Denen wollte sie gern eine Heimat schenken, doch nicht alle kann sie halten. „Manchmal kommt es vor, dass wir feststellen, dass ein anderes Hilfsangebot noch besser für diese Kinder ist. Dann müssen wir sie wieder gehen lassen. Am Anfang ist das nicht leicht, doch das Kinderdorf mit allen Bewohnern trägt mich. Wir sind nicht nur für die Kinder, sondern auch füreinander da!“
Noch heute gehen bei Marianne Hemmes ehemalige Kinder teils mit eigenen Familien ein und aus. Das sind Menschen, die sie als „besondere Kinder“ bezeichnen würde, wenn sie daran denkt, wie diese Kinder damals in ihrer Familie angekommen sind. Sie haben ihren Weg gemacht und die Kinderdorfmutter war an ihrer Seite, auch über die Zeit im Kinderdorf hinaus.[/text_output][image src=“970″ alt=““ href=““ title=““ info_content=““ lightbox_caption=““ id=““ class=““ style=““][text_output]
An Weihnachten ist das Haus der Kinderdorfmutter voll
Vor allem zur Weihnachtszeit lassen es sich die Ehemaligen nicht nehmen, eine Weihnachtslandschaft auf der Küchenfensterbank aufzubauen – das dürfen nur sie. Und die kleinen Bewohner des Hauses fiebern schon darauf hin, auch mal so groß zu sein, dass sie das ebenfalls dürfen. „Besonders schön ist es ja, wenn die Großen die Kleinen erziehen und ihnen sagen, dass etwas wirklich nicht in Ordnung ist. Das bleibt bei den Kleinen ganz anders hängen, als wenn ich das sage. Wir sind eben Familie.“
Der Beruf als Berufung: Kinderdorfmutter
Sie sieht, was ihre Arbeit, ihr Leben bewirkt haben, wie sie die Kinder geprägt hat und was aus ihnen geworden ist. Oft ist sie stolz darauf, auch, wenn die Lebenswege der Ehemaligen sich nicht so entwickeln, wie sie es sich für die Kinder gewünscht hätte. Es ist eben das wahre Leben und für Marianne Hemmes ist bis heute klar: „Es war eine Lebensentscheidung, keine berufliche Entscheidung. Ich hätte es nicht anders machen wollen!“
Susanne Gonswa
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