Erik Hensgen (47 Jahre) war 20 Jahre Erzieher in einer Kinderdorffamilie und hat im April 2016 den Pädagogischen Fachdienst im Bethanien Kinder- und Jugenddorf Eltville übernommen
Erik Hensges ist Erzieher im Kinderdorf
„Das Kinderdorf hat es geschafft, mich 20 Jahre zu halten. Was darauf hindeutet, dass es nie langweilig war. Eher war es oft etwas zu unlangweilig, denn die Zeit verging schnell.
Es muss also etwas geben, das unabhängig vom Alltagsgeschäft eine Bindung schafft, eine Atmosphäre, ein Klima. An erster Stelle sind dies sicher Beziehungen. Für einen guten Arbeitsplatz braucht es ein Gefüge, in dem genug Menschen zusammen kommen, denen eine gute Beziehung wichtig ist. Strukturen in denen noch jeder nach seinem Vermögen versucht, das Beste für ein gemeinsames Ziel zu geben, sich gegenseitig zu stärken, zu unterstützen, auf einander zu achten, sich den Rücken frei zu halten. Trotz der oftmals gefühlten Übermacht der Belastungen, Anforderungen und der Flut an Informationen. Es gibt immer noch so etwas wie ein gemeinsames Ringen nach dem besten Weg. Und das hat etwas mit Respekt und Wertschätzung zu tun. Ist es erlaubt, mit zu denken? Werden die Menschen, die hier leben und arbeiten, als wertvoll betrachtet? Sieht man ihre Leistung und ihr Potenzial und gibt man sich die Möglichkeit, es zu nutzen? In gutem Arbeitsklima können gute Beziehungen entstehen. Und in guten Beziehungen können auch schwierige Situationen vielleicht überhaupt erst auf Dauer ausgehalten werden.

Was hat das jetzt eigentlich mit Bethanien zu tun?
Ich hoffe viel, denn darauf basieren unsere Grundsätze wie ein wertschätzendes und respektvolles Miteinander – in großen wie kleinen Strukturen.
Das ist Bethanien und ich wünsche mir, dass die bethanischen Grundsätze ihren Wert im eigenen Tun offenbaren und nicht in bethanischen Parolen die eigene Sinn- und Wertschöpfung untergraben. Und dann ist Arbeit in Bethanien mehr als der Ort, an dem ich mein Geld verdiene, dann ist es ein Ort zu bleiben – gern zu bleiben. Und so hat das Kinderdorf es geschafft, mich 20 Jahre zu halten. Möglicherweise ist das ja auch ein Grund, zu kommen.“
Als Erzieher im Kinderdorf oder als Sozialpädagoge im Kinderdorf arbeiten
Fast 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten inzwischen in den Kinderdörfern: Wir beschäftigen Erzieher, Sozialpädagogen, Heilpädagogen, Verwaltungsmitarbeiter, Haustechniker und Hauswirtschaftskräfte in Schwalmtal, Bergisch Gladbach und Eltville. Die Kinderdörfer zeichnet ein starker Zusammenhalt aus: Die sinnstiftende Arbeit steht in der Tradition der Dominikanerinnen von Bethanien, die noch heute mit in den Kinderdörfern leben.
Der Caritas zugehörig zahlen die Kinderdörfer nach den Tarifen der AVR. Das Kinderdorf und die Mitarbeitervertretung setzen sich immer wieder für Benefits ein: Dazu gehört zum Beispiel die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Zusatzleistungen im gesundheitlichen Bereich, eine individuelle Förderung und Fortbildungsmöglichkeiten der Mitarbeiter sowie ein ansprechendes, gepflegtes Umfeld.
Immer wieder suchen die Kinderdörfer Fachkräfte: Bewerben Sie sich als Sozialpädagoge, Erzieher oder Heilpädagoge in den Kinderdörfern.